Westfleisch als Gesundheitsgefahr für Arbeiter*innen

Presse

„Das Unternehmen Westfleisch, das sich selbst als systemrelevant bezeichnet, weigerte sich in Coesfeld zunächst, den Betrieb einzustellen, trotz hunderter erkrankter Mitarbeiter*innen. Das Unternehmen steht seit Jahren in der Kritik. Beschäftigte – nicht etwa mit Festverträgen ausgestattet, sondern über Werkverträge oder als Leiharbeiter beschäftigt - werden in Sammelunterkünften zusammengepfercht, die Hygienebedingungen sind ungenügend, die Kosten für die Unterkünfte extrem hoch“, erklärt Roland Koslowski, Fraktionsgeschäftsführer.

„Der Oberbürgermeister weiß, dass er die Problematik verharmlost und inhaltlich ablenkt, wenn er davor warnt, „bestimmte Bevölkerungsgruppen für das Problem verantwortlich“ zu machen. Es sind die Großkonzerne und deren Vorstände, Aufsichtsräte und Geschäftsführungen, die für genau diese Zustände verantwortlich sind. Es ist die unermessliche Gier einiger Weniger, die auf die Gesundheit der Mitarbeiter*innen und letztlich auch der Bevölkerung keinerlei Rücksicht nimmt. Alles wird dem ungezügelten Profitstreben untergeordnet“, so Koslowski weiter. “Das liegt natürlich in der Verantwortung der CDU-SPD-Bundesregierung. Sie schaut weg und ermöglicht damit einen gnadenlosen Konkurrenzkampf, der seit Jahren auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragenen wird. Zwar sollen mittlerweile verschiedene Gesetze und Bestimmungen die Arbeitsbedingungen verbessern, deren Einhaltung wird allerdings kaum kontrolliert.” Die Anzahl der Kontrollen hat sich seit 2009 mehr als halbiert, wie aus einer Anfrage Bundestagsfraktion DIE LINKE aus dem letzten Jahr hervorgeht. 

„Unabhängig von den zu erwartenden Untersuchungsergebnissen in dem Betrieb in Hamm, ist es unverantwortlich, den Betrieb weiterzuführen. Doch es geht um Geld, um sehr viel Geld, nicht etwa für die Beschäftigten, sondern ausschließlich um den Gewinn des Unternehmens“, so Koslowski abschließend.