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Brand in der Stadtvilla

„Niemand sollte überrascht sein, das in der seit Jahren dem Verfall ausgesetztem Villa (Heßlerstraße / Marker Allee) nun ein Brand ausgebrochen ist. Das kommt keineswegs überraschend: Nicht für den Eigentümer, der vorsätzlich Wohnraum vernichtet und sich damit alles andere als sozial verhält, nicht für die Politik und die Verwaltung, die generationsübergreifende Alibigespräche mit dem Eigentümer führt. Rechtlich verantwortlich ist dabei möglicherweise ein Mensch ohne festen Wohnsitz, moralisch verantwortlich der Eigentümer“, erklärt Roland Koslowski, Mitglied der Bezirksvertretung Hamm – Mitte.  

 

„Die Stadtvilla stellt mittlerweile ein erhebliches Gefahrenpotential für die Öffentlichkeit dar, nicht nur durch herabfallende Dachpfannen. Der Eigentümer handelt vielleicht nicht vorsätzlich, aber zumindest fahrlässig. Dringend benötigter Wohnraum wird vernichtet, die Fachöffentlichkeit sieht tatenlos zu. Regelmäßig haben wir in der Bezirksvertretung Mitte gefordert, die Immobilie in kommunales Eigentum zu überführen, ebenso regelmäßig hat die parlamentarische Mehrheit und die Verwaltung dies abgelehnt“, so Koslowski weiter.

 

„Nun dürfte es für eine kommunale Übernahme zu spät sein. Die Brandschäden müssen zeitnah beseitigt werden, das aber ist von dem Eigentümer nicht zu erwarten. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass ein dem Gemeinwohl dienendes Interesse an Wohnraum dem Interesse eines Eigentümers untergeordnet wird. Denkmalschutz und das Grundgesetz (Eigentum verpflichtet) sind zu inhaltsleeren Begriffen geworden. Und doch gab es auch in der Stadt Hamm eine Zeit, in der Nichteigentümer leerstehenden Wohnraum genutzt haben“, so Koslowski abschließend.