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„Junge Intensivtäter“

„Wieder einmal kehrt die Verwaltung Scherben zusammen; es sind die Scherben einer völlig verfehlten Politik der Rathausmehrheit. Die jugendlichen Täter sind eben nicht nur Täter, sie sind auch Opfer einer kaum vorhandenen präventiven Politik auf der kommunalen Ebene, Opfer zerfallender Familienstrukturen, von Armut und Perspektivlosigkeit, von Bildungsungerechtigkeit“, erklärt Roland Koslowski, Ratsmitglied.

„Sorgerechtsentzug, Fremdunterbringung sind dabei keine effektiven Lösungen. Fremdunterbringung bedeutet auch immer Vertrauensverlust, vor allem aber die Potenzierung von Defiziten auf engsten Raum. Das aber sind Strategien der Vergangenheit. Jahrelang hat diese Verwaltung auf einen Träger gesetzt, der nach eigenem Bekunden eine 100 prozentige Erfolgsquote im Bereich der Interventionsarbeit mit Minderjährigen vorzuweisen hat. Überprüft worden sind diese Angaben nie. Der Träger wechselt, die Problematik bleibt. Wo aber Armut, wirtschaftliche Not und Verzweiflung in den Familien herrscht, sind Minderjährige und junge Erwachsene massiv betroffen“, so Koslowski weiter.

„Wenn im Jugendamt zudem auf eine Vollzeitkraft mehr als 200 Fälle pro Jahr kommen, dann werden die jungen Menschen nicht betreut, sondern allenfalls verwaltet. Das aber ist eine Folge der Politik der vergangenen Jahre; nahezu alle Parteien haben die niedrigste Verwaltungsquote in NRW - gemessen an der Einwohnerzahl der Stadt - bejubelt. Der Erfolg dieser Sparmaßnahmen wird nun sichtbar. Nicht die „harte Linie“ wird zum Erfolg führen, nötig ist ein Paradigmenwechsel - und zwar nicht nur mit Blick auf die Personalstruktur der Verwaltung“, so Koslowski abschließend.