Kritik an Katar: RWE Aktien verkaufen

Presse

Die Kritik am WM-Gastgeberland reißt nicht ab. Die Situation in Katar bezüglich der Menschenrechte und der toten Wanderarbeiter kann man auch als Fußballfan nicht ignorieren. Auch in Hamm haben sich viele Menschen eindeutig positioniert. Das fordert DIE LINKE im Rat nun auch von der Stadt Hamm. Schließlich sei diese mittlerweile über den Besitz von Aktien des Essener Energiekonzerns RWE mit der autokratischen Monarchie Katar verbunden. Deren staatseigener Fonds, die Qatar Holding, ist seit kurzem zum größten Aktionär des DAX-Konzerns aufgestiegen. 

“Auch abseits der WM kann von "Freiheit, Menschenrechten, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Nachhaltigkeit" in Katar keine Rede sein. Wir können uns in Hamm nicht gleichzeitig der “Charta Faire Metropole Ruhr” anschließen und vor der Situation im Land des größten Einzelaktionärs bei der RWE die Augen verschließen”, stellt Selda Izci, DIE LINKE im Rat der Stadt Hamm, klar. Erst 2021 hatte der Rat sich einstimmig zu den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen bekannt und dabei besonders die eigene Verantwortung zur Schaffung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen herausgestellt. “Wir nehmen den Beschluss des Rates für faire Wirtschaftsbeziehungen sehr ernst und legen mit unserem Antrag einen konkreten Umsetzungsschritt vor. Die RWE Aktien müssen abgestoßen werden”, so Izci weiter. “Während manche Gastronomen Einbußen in Kauf nehmen, Fans auf ihren Lieblingssport verzichten, muss die Stadt Hamm auch zu ihrer Verantwortung stehen.”

Außerdem verweist DIE LINKE in ihrem Antrag ein weiteres Mal auf den von der Stadt ausgerufenen Klimanotstand. Anteile an einem der größten CO2 Produzenten in Europa seien nach wie vor unverantwortlich, sagt Izci. Sie erinnert dabei an die Diskussion um den Verkauf von RWE Aktien im Jahr 2021. Damals stellte Oberbürgermeister Herter die RWE als wichtigen Partner für erneuerbare Energien in Hamm dar. Izci zitiert dagegen eine aktuelle Studie von Greenpeace: “Die kühne Behauptung, RWE‘s Strategie stünde im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens, erweist sich als unhaltbar.”