LINKE in Herringen begrüßt neue Gesamtschule
Zur angekündigten Errichtung einer Gesamtschule im Stadtteil Herringen erklärt Sonja Bay, Bezirksvertreterin der LINKEN in Herringen: „Als LINKE begrüßen wir natürlich die Einrichtung einer Gesamtschule in Herringen. Sie erfüllt den Anspruch, längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Zudem machen wir damit in Herringen nun einen wichtigen Schritt zur Erfüllung der LINKEN Forderung, die wir bereits vor Jahren in die Schuldiskussion eingebracht haben: In jedem Stadtbezirk muss jeder Schulabschluss erreicht werden können.
Eine Frage muss man den Vertretern der anderen Parteien im Rat stellen: Warum erst jetzt? Schließlich spiegelt sich der Bedarf nach Gesamtschulen seit Jahren in den Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen in Hamm wider. Darauf haben wir, DIE LINKE, schon immer hingewiesen. Unsere Anträge zur Errichtung von Gesamtschulen scheiterten aber an den ideologischen Scheuklappen der anderen Ratsparteien. Stattdessen brauchte es erst den Umweg über eine nur wenige Jahre bestehende Sekundarschule und mal wieder ein externes Gutachten. Das ist nicht nur ärgerlich für die Schüler*innen, Lehrer und Eltern, sondern auch eine Menge Geld und Organisationsaufwand, die dort verschwendet wurden! Dass so eine wichtige Entscheidung, wie die Einrichtung einer neuen Schulform, in den einzelnen Bezirksvertretungen diskutiert werden muss, ist eine Selbstverständlichkeit. Unter anderem stellt sich dabei auch die Frage nach einem geeigneten Namen für die Schule. Wir LINKE finden, dabei sollte die Weltoffenheit der Stadt und die traditionelle Bindung des Stadtteils an die arbeitenden Menschen Berücksichtigung finden.“
Als mögliche Namensgeber haben die LINKEN derzeit zwei Persönlichkeiten auf dem Zettel: Kurt Julius Goldstein und Johanna Melzer.
„Kurt“ Julius Goldstein: Der 2007 verstorbene Antifaschist und Journalist lebte seit seinem achten Lebensjahr, von 1922 bis 1933, in Hamm. Dort wurde er 1932 aufgrund seiner politischen Aktivitäten verwiesen und musste seine schulische Bildung daraufhin in Münster fortsetzen.
Johanna Melzer: Johanna Melzer kam der Arbeit wegen mit der Familie von Schlesien nach Hamm und besuchte hier die Volksschule und die Handelsschule. Später, 1935, wurde sie in Hamm aufgrund ihrer KPD Zugehörigkeit zu 15 Jahren verurteilt und erst 1945 durch amerikanische Truppen befreit. Sie gehörte dem ersten Landtag von NRW an.