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Sorge um Kinder / Minderjährige

„Das sogenannte Modell „Kein Kind zurücklassen“ ist tatsächlich ein Erfolgsmodell – und zwar primär für die Bertelsmannstiftung und die private Hochschule SRH in Heidelberg. Für die betroffenen Minderjährigen allerdings ist die damit verbundene Projektfinanzierung mehr als kontraproduktiv. Abseits der Hochglanzbroschüren beinhalten Modellprojekte leider keinerlei Nachhaltigkeit und so plant die neue Landesregierung aus CDU und FDP, das Modell im Jahr 2018 zu beenden. Wünschenswert ist eine projektunabhängige Dauerfinanzierung der Jugendhilfe insbesondere im Bereich der Prävention“, erklärt Roland Koslowski, Mitglied im Kinder- und Jugendhilfeausschuss.

„Die Zunahme der Meldungen hinsichtlich vermeintlicher oder tatsächlicher Kindeswohlgefährdungen sind keineswegs den lokalen Präventionsstrukturen geschuldet. Steigende Fallzahlen sind kein Erfolg, sondern ein sicherer Indikator für die Zunahme der Armut in dieser Stadt. Wirtschaftliche Armut in den Familien korrespondiert grundsätzlich mit Kindeswohlgefährdung; Armut sorgt für eine steigende Anzahl von Inobhutnahmen, von Unterbringungen und ambulanten Hilfen“, so Koslowski weiter. 

„Ein personell ausgeblutetes Fachamt wie das lokale Jugendamt allerdings hat zunächst einmal die Kostenseite im Blick. Ambulant vor stationär ist dabei nicht etwa ein pädagogisches Konzept, sondern ein Dogma, dass der desolaten Haushaltssituation geschuldet ist. Und genau dort schließt sich dann der Kreis: Armut in den Familien ist teuer und auf Dauer unbezahlbar. Ohne die grundsätzliche Bekämpfung der Armut in dieser Stadt wird sich an der Situation der Minderjährigen nichts ändern“, erläutert Koslowski abschließend.