
Wärmeverzicht / Gaspreise
„Es ist unglaublich arrogant, wenn Wohnungsbauunternehmen ihren Mieter:innen vorschreiben, wann und wie in den angemieteten Räumen geheizt werden darf. Niemand benötigt eine Glaskugel um zu wissen, Vorstände, Aufsichtsräte und auch Geschäftsführer oder Prokuristen sind von den Einschränkungen nicht betroffen, sie leben nicht in den Häusern der Konzerne“, erklärt Roland Koslowski, DIE LINKE. Im Rat der Stadt Hamm.
„Selbstverständlich ist es eine Tatsache, dass die Gas- und Energiepreise exorbitant gestiegen sind, auch als Folge der gegen Russland verhängten Sanktionen. Die aktuell beschlossenen Sanktionen treffen allerdings große Teile der Zivilbevölkerung, insbesondere Menschen mit niedrigen Einkommen und Transferleistungsbezieher. Sanktionen treffen nie die Herrschenden und die Reichen. Es sind die Menschen in der Ukraine, in Russland, aber auch in der Bundesrepublik Deutschland, die unter den Sanktionen leiden. Wir wissen, die aktuelle Inflationsrate, die zunehmende Armut in diesem Land ist auch den Sanktionen geschuldet“, so Koslowski weiter.
„Das es auch anders geht, zeigen die Beispiele aus EU Staaten wie Portugal oder Spanien – dort wurden die Gaspreise gedeckelt. Deutschland muss nachziehen, das ist die vordringliche Aufgabe der Bundesregierung. In der Bundesrepublik Deutschland geschieht allerdings das genaue Gegenteil. Durch eine Preisanpassungsklausel werden extreme Preisanstiege für Verbraucherinnen und Verbraucher zugelassen. Die nun geplante Umlage für Gaskunden ist der völlig falsche Weg, denn bereits durch die noch ausstehenden Gaspreiserhöhungen wird Energie für Haushalte mit einem Durchschnittseinkommen nahezu unbezahlbar. Damit muss Schluss sein, nötig ist ein sofortiger Gaspreisdeckel“, erläutert Koslowski.
„Es ist wie in jeder Krise, wenige Menschen werden reicher, der Großteil der Bevölkerung wird ärmer. Und nun schreiben Konzerne ihren Mieter:innen vor, wie hoch oder besser niedrig die Temperatur in den Wohnungen sein darf. Wärme- oder Kälteempfinden aber wird sehr individuell und damit subjektiv wahrgenommen. Die Deckelung der Gaspreise durch die Bundesregierung ist unumgänglich, es sind nicht die Menschen, die sich einschränken müssen oder eingeschränkt werden sollen, es ist der Staat, der handeln muss und zwar nicht im Interesse der Konzerne, sondern zum Wohle Aller“, so Koslowski abschließend.